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June 15th, 2015

Didier Saint-Georges vom Investmenthaus Carmignac analysiert in seinem Monats-Kommentar den aktuellen Zustand der drei Säulen, welche die noch vorhandene Zuversicht des Marktes stützen. Insgesamt seien die Kapitalmärkte bereits unflexibler und damit anfälliger auf Turbulenzen geworden.

1. Der Konjunkturzyklus: Das weltweite Wirtschaftswachstum bleibe mäßig, wenn auch nicht besorgniserregend, da einige notwendige Anpassungen (China) eher positiv zu sehen seien. Trotz erster Kurskorrekturen bleibe eine gewisse Diskrepanz zwischen den zuversichtlichen Finanzmärkten und dem Wirtschaftswachstum, eine Quelle der Instabilität.

2. Die Liquidität: Die weltweit falsche Geldpolitik werde die Märkte noch lange Zeit mit Liquidität überfluten. Da den Anleihemärkten dadurch bereits in großem Umfang Mittel zugeflossen seien, seien sie verletzlich geworden, was man an der durchschnittlichen Steigerung der Zinsen der G7-Länder um 0,5% innerhalb eines Monats sehen könne.

3. Die Inflationsrate: Zwar sei die Gefahr der Deflation gerade erst überwunden. Die Stabilisierung des Ölpreises, erste größere Lohnanstiege und Signale Richtung künftiger Mietsteigerungen in den USA könnte aber zu einem gewissen Wieder-Aufkeimen der Inflation führen, die es schwieriger machen könnte, die Geldpolitik auf sanftem Weg zu normalisieren und die Zinsmärkte unter Kontrolle zu halten.

Insgesamt erlaube die Geldpolitik der Zentralbanken nur geringe Fehler und die Risiken lägen beim Anleger. Auf die Notwendigkeit, sich auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten und diese bei der Streuung der Veranlagung zu berücksichtigen, habe ich bereits mehrfach hingewiesen.

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