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October 18th, 2012

Notenbanken und Inflation

In seiner Begrüßungsrede anlässlich des 18. Kolloquiums des Instituts für bankhistorische Forschung (IBF) hielt Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank eine beachtenswerte Begrüßungsrede zum Thema “Papiergeld – Staatsfinanzierung – Inflation. Traf Goethe ein Kernproblem der Geldpolitik?”

Dr. Weidmann nannte es beeindruckend, ” wie Goethe den potenziell gefährlichen Zusammenhang von Papiergeldschöpfung, Staatsfinanzierung und Inflation – und somit ein Kernproblem ungedeckter Währungsordnungen – in Faust II beleuchtete.”

In seinem letzten Punkt stellte er die Frage: “Wenn Notenbanken potenziell unbegrenzt Geld quasi aus dem Nichts schaffen können, wie kann dann sichergestellt werden, dass Geld ausreichend knapp und somit werthaltig bleibt? Ist bei der Möglichkeit, Geld mehr oder weniger frei zu schaffen, die Versuchung nicht sehr groß, dieses Instrument zu missbrauchen und sich kurzfristig zusätzliche Spielräume zu schaffen, auch wenn damit langfristiger Schaden sehr wahrscheinlich ist?” und antwortete aus der Vergangenheit, dass durch den staatlichen Zugriff auf die Notenbank in Verbindung mit großem staatlichem Finanzbedarf die Geldmenge häufig zu stark ausgeweitet wurde, was zur Geldentwertung durch Inflation führte. Dies könne nur durch eine glaubwürdige Unabhängigkeit der Notenbanken verhindert werden.

Quelle: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2012/2012_09_18_weidmann_begruessungsrede.html

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