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Alles wird wieder gut?

Bis zum Jahr 2000 galt in der Veranlagung das Prinzip: „Einfach zuwarten, dann steigt beinahe jede Veranlagung im Wert.“ Einer meiner Kunden erzählte mir, wie zwei verschiedene Banker ihn mehrmals davor warnten seine Aktienfonds zu verkaufen, bis sich sein Portfolio letzten Endes auf 500.000 Euro halbiert hatte.

Grund: In den 50 Jahren davor wuchs die Wirtschaft in der westlichen Welt eigentlich immer. Auch Werteinbrüche an den Börsen hielten sich in Grenzen. Inflationsbereinigt sah die Sache in den 70er-Jahren zwar anders aus, aber das war schnell vergessen, als die Aktien seit 1983 siebzehn Jahre lang immer schneller an Wert gewannen.

Der Optimismus war grenzenlos: Der Zusammenbruch des Kommunismus, die neuen Technologien in den Bereichen Elektronik, Information und Medizin ebenso wie der beginnende Boom in den Schwellenländern ließ keinen Pessimismus aufkommen. Warum sollte sich das ändern?

Schulden – Das verdrängte Problem

Was vergessen wurde war, dass parallel zum ungebremsten Wirtschaftswachstum auch die Schulden der Industrienationen wuchsen. Warum sollten diese auch ein Problem darstellen? Angesichts der steigenden Einkommen würde es ein Leichtes sein, die Zinsen zu zahlen und das Kapital zurückzuführen. Diese Sichtweise galt in gleicher Weise für Private, Unternehmen und Staaten.

Ein Einbruch war unvorstellbar. Noch immer weisen sogar manche Experten darauf hin, dass doch z.B. Japan mit Staatsschulden von mehr als 200% vom Bruttosozial-produkt (BSP) immer noch fertig werde. Der Krug geht eben so lange zum Brunnen bis er bricht.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Staatsschulden von mehr als 100% vom BSP sich auf die zukünftige Entwicklung massiv auswirken. Ähnliches gilt für private und Unternehmensschulden: Durch die immer höheren Zahlungen für Zinsen und Schuldentilgung wird der politische und wirtschaftliche Spielraum immer weiter eingeschränkt. Damit geht, zuerst unmerklich, dann immer schneller, eine Schere auf: Das Einkommenswachstum kann nicht mehr angekurbelt werden, wodurch sich die Schuldenlast immer weiter verschärft.

Das Spiegelbild der Schulden: Ungebundenes Kapital

In gleicher Höhe zu den Schulden wurde in den letzten Jahrzehnten Kapital angespart. Die Schulden des Staates sind die Staatsanleihen im Besitz der Bürger und Anlageformen, die eigentlich Sachwerte darstellen sollten (Aktien, Immobilien), wurden auf ein Vielfaches des eigentlichen Wertes gehebelt und in Form von Wertpapieren verbrieft.

Als sich im Rahmen der Technologieblase und der Immobilienblase herausstellte, dass die bezahlten Preise keinem vernünftigen Wert (künftigen Renditen) entsprachen, kam es zu den bekannten Einbrüchen an den Börsen, die dann das Schuldenproblem weiter verschärften.

Man könnte auch sagen, dass immer weniger Geld in der Realwirtschaft ankommt und stattdessen immer mehr im Kreislauf von Schulden und ungebundenem Kapital gefangen ist.

Was bedeutet das für den Anleger?

Anders als in den Jahrzehnten davor, muss der Anleger von heute damit rechnen, dass Unvorhergesehenes passiert:

  • Börsenkurse können in kürzester Zeit einbrechen
  • Staaten und ganze Regionen können insolvent werden und nicht mehr in der Lage sein, ihre Anleihen und Garantien (Sparbuch?) zu bedienen
  • Währungen können abgewertet werden
  • Die Inflation kann massiv ansteigen
  • Phasen schrumpfender Wirtschaft können häufiger und gravierender werden

Das heißt nicht, dass das alles passiert. Auch wollen wir hier nicht in die Rolle mancher Weltuntergangspropheten schlüpfen. Vieles wird von den politischen Entscheidungen abhängen und es wird immer in irgendeiner Form weiter gehen.

Gleichzeitig sollten sie als Anleger in Zukunft verschiedene Szenarien bei ihren Entscheidungen berücksichtigen, indem sie ihre Veranlagungen so streuen, dass im Falle des Falles nicht ihr gesamtes Kapital betroffen ist.

Konkret könnte dies zum Beispiel bedeuten:

  • Die Spargelder je zur Hälfte auf Geld- und Sachwerte aufzuteilen
  • Auf Fonds zu setzen, die flexibel auf Börseneinbrüche reagieren
  • In Nischenmärkte zu investieren, die weniger von den Problemen der westlichen Welt betroffen sind (Währungen von Staaten mit geringer Staatsschuld, Mikrokredite)
  • Agrarinvestitionen beizumischen
  • Bewusst auf Kredithebelung zu verzichten (z.B. keine Anlagen mit hohem Fremdkapitalanteil, keine Hebelderivate)

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Begriffserklärung

  • Geldschöpfung aus dem Nichts Gestern gab es einen interessanten Radiobeitrag auf Ö1 zum Thema Geldschöpfung. Hier die offizielle Zusammenfassung (passiert nicht so oft, dass das zugegeben wird): “Viele glauben, dass Banken von Privatpersonen und Unternehmen Ersparnisse sammeln und diese ...

  • Bitcoin-Verbote bewirken weitere Verbreitung Spencer Bogart, Analyst bei Needham & Company LLC, ist der Ansicht, dass Bitcoin – Verbote nicht den gewünschten Effekt bewirken. . Im Gegenteil habe das Interesse an Bitcoin in einigen Ländern, die versuchten, Bitcoin zu verbieten, ...

  • Anleihe Anleihen (English: bonds) sind Darlehen, die in Form eines übertragbaren Wertpapiers verbrieft werden. Anleihen können mit laufender Zinszahlung (Coupon) oder mit einer Zinszahlung am Laufzeitende (Zerocoupon) ausgestattet werden. Der Kurs (Preis) einer Anleihe errechnet sich ...

  • KGV Das KGV, Kurs-Gewinn-Verhältnis, berechnet sich aus dem Kurs einer Aktie, gebrochen durch den Jahresgewinn/Aktie. Das KGV gibt einerseits die Kapitalrendite des Unternehmens an, andererseits für den Anleger, in wie vielen Jahren der Preis der Aktie ...

  • Aktienkurs Der Kurs (Wert) einer Aktie ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Obwohl es einen Substanzwert (Immobilien, Anlagen, Markenrechte) und einen Ertragswert (abhängig von den künftig zu erwartenden Gewinnen) gibt, ist der Aktienkurs auch stark stimmungsabhängig. ...

  • Aktie Eine Aktie ist ein Anteilsschein an einem größeren Unternehmen, einer Aktiengesellschaft. Aktien können sich im Eigentum eines oder mehrerer Unternehmer befinden, oder aber in Streubesitz, die dann im Normalfall an einer Börse gehandelt werden.

  • Risikostreuung Die Reduzierung des Gesamtrisikos in der Veranlagung durch Aufteilung in Produkte aus verschiedenen Risikoklassen, Sach- und Geldwerte, Branchen, Regionen und Währungen.

  • Anlageklasse Die Einteilung von Veranlagungsmöglichkeiten in Kategorien mit unterschiedlichem Risiko und unterschiedlichem Wertverlauf in bestimmten Situationen. Dazu gehören z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Waldinvestment, Mikrokredite, Managed Futures.

  • Managerrisiko unter dem Managerrisiko versteht man das Risiko, dass der für die Veranlagung des Vermögens verantwortliche Manager Fehlentscheidungen trifft oder das Geld veruntreut

  • Verbriefung die Schaffung eines handelbaren Wertpapiers aus Forderungen oder Eigentumsrechten. Dies geschieht durch Bündelung dieser Rechte und Aufteilung auf eine bestimmte Anzahl von Wertpapieren.

  • Emittent der Aussteller von Wertpapieren, die erstmals in Umlauf gebracht werden. Der Emittent ist meistens zugleich auch der Schuldner dieser verbrieften Forderung.

  • Besicherung jede Art der Garantie, dass der Schuldner einer Zahlungsverpflichtung (Kredit) diese inkl. Zinsen an den Gläubiger zurückzahlen kann. Ein Darlehen kann z.B. durch eine Hypothek, durch Gehalts- oder Vermögenspfändung oder durch eine Bürgschaft besichert werden.

  • Bonität Die Kreditwürdigkeit von Privatpersonen, Unternehmen, privaten und öffentlichen Einrichtungen und Staaten.

  • Kursrisiko so nennt man das Preisrisiko, wenn der Preis an einer Börse als Kurs festgesetzt wird. Die meisten Anlagegüter haben ein Preisrisiko, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen ändern oder der Emittent in Schieflage gerät. Das Preisrisiko ...

  • Währungsrisiko Unter Währungsrisiko versteht man, dass eine Veranlagung oder ein Darlehen in einer fremden Währung zu Verlusten führen kann, wenn sich die Wechselkurse verändern (Beispiel Darlehen in Schweizer Franken). Dem Währungsrisiko steht die Chance auf Kursgewinne ...

  • Risikoklasse Unter Risikoklasse versteht man die Einschätzung und Einteilung von Anlageprodukten und Anlegern in 3 bis 5 Kategorien niedrigeren und höheren Risikos bzw. Risikobereitschaft. Eine solche Einteilung ist Banken und Vermögensberatern gesetzlich vorgeschrieben. Die Einteilung geht in ...

  • Risiko bezeichnet die Gefahr negativer Auswirkungen, wobei dem Risiko im umgekehrten Fall zur Chance wird

  • Cost-Average-Effekt Der Kostenvorteil bei schwankenden Einkaufspreisen, wenn regelmäßig der gleiche Betrag veranlagt wird (Sparplan). Er entsteht dadurch, dass bei sinkendem Preis eine größere Anzahl von Anteilen gekauft werden kann. Steigt der Preis wieder, werden dadurch erlittene ...

  • Sparplan Die regelmäßige. meist monatliche, Einzahlung von Spargeldern zur Anschaffung eines Anlageproduktes (Kapitalsparbuch, Fonds, Beteiligung)

  • Einmalerlag wenn ein Anleger eine gewisse Summe Geldes gespart hat und diese auf einmal veranlagen möchte

  • Depression unter einer wirtschaftlichen Depression versteht man, wenn eine Volkswirtschaft hartnäckig über einen langen Zeitraum in einem  Tiefstand verharrt und auch ein weiteres Absinken der Konjunktur nicht ausgeschlossen werden kann

  • Konjuktur bezeichnet die mehr oder weniger regelmäßigen Schwankungen ökonomischer Größen wie Produktion, Beschäftigung, Zinssatz und Preisen. Unter guter Konjunktur versteht man Wachstumsphasen, in denen der Wert dieser Größen steigt.

  • Rezession bezeichnet eine Konjukturphase, in der die Wirtschaft, länger als ein Jahresquartal, rückläufig ist

  • Wirtschaftscrash der plötzliche allgemeine Einbruch wesentlicher Teile der Wirtschaft durch Banken- und Unternehmenskonkurse, Staatskonkurse, massive Deflation, Entlassungen, rückläufigen Konsum und Auflösung von Wertreserven (Spargelder, Immobilien, Fondsvermögen, Gold usw.). Oft führt ein Wirtschaftscrash auch zu sozialen Unruhen und ...

  • Deflation der Rückgang der Nachfrage nach Konsum, Arbeitskräften, Investitions- und Veranlagungsgütern und Krediten, wodurch auch deren Preise sinken

  • Inflation das Ansteigen der verfügbaren Geldmenge im Vergleich zu den angebotenen Gütern und Dienstleistungen, wodurch sich deren Nachfrage und damit auch ihre Preise erhöhen

  • Ungebundenes Kapital jene Geldmittel, die nicht langfristig in Unternehmen oder Immobilien veranlagt sind, und die daher innerhalb von Sekunden bis hin zu Monaten in eine andere Kapitalanlageform umgelenkt werden können

  • Kapital alle Mittel, die zur Erzeugung von Gütern und Dienstleistungen verwendet werden können. Dazu gehören – Sachkapital (Grund und Boden, Gebäude, Anlagen, Geräte) – Finanzkapital (Geldmittel und Darlehen) – Humankapital (Arbeitskraft und Wissen)

  • Veranlagung der Kauf einer –> Kapitalanlage

  • Wirtschaft sind alle Einrichtungen und Tätigkeiten, die der Erstellung, dem Konsum und der Verteilung von Gütern und Dienstleistungen dienen. Zu den wirtschaftlichen Einrichtungen gehören Unternehmen, private und öffentliche Haushalte.

  • Interessenkonflikt Ein solcher besteht, wenn das Eigeninteresse des Beraters oder die Interessen seines Institutes im Konflikt mit jenen des Kunden steht. Ein Interessenkonflikt kann regelmäßig dann angenommen werden, wenn entweder das Institut, das der Berater vertritt, ...

  • Bank ist ein Kreditinstitut, welches Zahlungen abwickelt, Sparanlagen entgegennimmt und in Form von Krediten wieder verleiht,  mit Wertpapieren handelt und diese verwahrt und unter Umständen auch eigene Wertpapiere emittiert. Je umfassender das Dienstangebot der Bank ist, ...

  • Geldanlage siehe Kapitalanlage

  • Vermögensberater ist ein Fachmann für Geldveranlagung, der sein Wissen und seine Erfahrung in die Anlageberatung seiner Klienten einbringt. Ein Vermögensberater kann in erster Linie die Finanzprodukte seiner Firma (Bank, Versicherung, Wertpapierunternehmen) anbieten, oder als weitgehend unabhängiger ...

  • Kapitalmarkt Der Kapitalmarkt besteht aus der Gesamtheit aller Institutionen und Transaktionen, die der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage nach mittel- und langfristigem Finanzkapital dienen. (Wikipedia)

  • Wertpapier ist eine handelbare Urkunde, die das Miteigentum (Aktie), eine Forderung (Anleihe, Zertifikat) oder das Anrecht auf den Erwerb oder Verkauf einer solchen (Option) verbrieft.

  • Kapitalanlage Kapitalanlage (Geldanlage) ist grundsätzlich auf dreierlei Arten möglich: 1. als Direktinvestition, also finanzielle Beteiligung an einem Unternehmen 2. durch Erwerb des Sparproduktes einer Bank 3. durch Erwerb eines Wertpapiers am Kapitalmarkt

  • Finanzprodukt ist eine konkrete Form der Kapitalanlage (Geldanlage)

  • Geld ist ein Tauschmittel, das von den Marktteilnehmern eines Währungsraumes und teilweise darüber hinaus als Wertequivalent akzeptiert wird. Geld kann durch Ausgabe (Notenbanken) und Verleihung (Bankensystem) unbegrenzt vermehrt werden. Seine Wertbeständigkeit hängt vom Gleichgewicht mit der ...

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