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June 25th, 2013

Nachdem der Einkaufsmanager-Index des produzierenden Sektors in China zum zweiten Mal hintereinander auf schrumpfende Produktion hinwies, erschütterte zum Wochenende die offizielle Stellungnahme Chinas zur jüngsten Kreditklemme die Weltbörsen. Es scheint so, dass China die Kreditvergabe, vor allem im Schattenbankensektor, drosseln will und dabei auch bereit ist, steigende Zinsen in Kauf zu nehmen.

Marktteilnehmer fürchten nun, dass dies die ohnehin bereits angeschlagene Weltwirtschaft weiter auf Talfahrt schicken könnte. Dies führte gestern zu einem starken Einbruch an einigen Börsen, in Österreich verstärkt durch Ankündigungen einer Kapitalerhöhung durch die Erste Bank, die als Kapitalverwässerung interpretiert wurde.

Charttechnisch ist es nicht ausgeschlossen, dass die Börseneinbrüche den von manchen Charttechnikern und Wirtschaftstheoretikern (Elliott Wave und andere) erwarteten nächsten, und möglicherweise abschließenden, Börsencrash einläuten könnte. Zuletzt war die Stimmung an den Börsen durchwegs positiv gewesen und alle waren von einem Wirtschaftsaufschwung in der zweiten Jahreshälfte ausgegangen, was immer ein hohes Enttäuschungspotential mit sich bringt. Auch die erwartete große Trendwende von den Anleihen hin zu den Aktien könnte sich verschieben, bis noch einmal alle den “sicheren Hafen” der Anleihenwelt angelaufen haben und bis die Schulden (siehe die jüngsten Bemühungen in Österreich) und die Geldmenge (siehe Japans Ankündigung der Verdoppelung innerhalb von zwei Jahren) zwecks Abwendung des Konjuktureinbruchs für weitere zwei Jahre ausgeweitet wurden.

Erst wenn es erste Hinweise auf weltweit steigende Inflationsraten gibt, wird meines Erachtens die angesprochene große Umschichtung stattfinden und zu einem neuen Börsenboom führen.

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