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November 10th, 2013

In der Begründung der Europäischen Zentralbank EZB für die neuerliche Senkung des Leitzinses von 0,5% auf 0,25% geht es in erster Linie um die gesunkene Inflationsrate (0,7% im Oktober) sowie um das noch schwache Wirtschaftswachstum in der Eurozone.

Ziel ist es, durch diese Maßnahme und möglicherweise auch durch neuerliche Billigausleihungen an den Bankensektor die Kreditvergabe an die Wirtschaft, an Private und unter Umständen auch an die öffentliche Hand zu erhöhen, um einen entsprechenden Wirtschaftsimpuls auszulösen.

Das Problem dabei liegt in der Tatsache, dass eine weitere Ausweitung von Verschuldung einerseits und Vermögen andererseits langfristig nur den Konsolidierungsbedarf verschieben bzw. erhöhen könnte.

Die Krisen der letzten Jahre zeigen, dass eine unbegrenzte Ausweitung von Schulden und (Geld)vermögen nicht möglich sind. Niedrige Zinsen können das System kurz- oder sogar mittelfristig stabilisieren, in dem Moment aber, in dem die Wirtschaft anspringt und die Zinsen steigen, kommen die Gläubiger wieder unter Druck und die nächste Konsolidierungsphase führt zu erneut deflatorischen Tendenzen, die durch neue Kredite bekämpft werden müssen.

Nur wenn es gelingt, die Inflation bei den angepeilten 2% zu halten, ohne die Wirtschaft allzu stark wachsen zu lassen, wird es über die negativen Realzinsen (Zinsen unterhalb der Inflationsrate) zu einer schleichenden Konsolidierung kommen, allerdings um den Preis weiter steigender Arbeitslosenzahlen.

Die Konsolidierung durch einen Schuldenschnitt könnte uns also auf Dauer nicht erspart bleiben (siehe letzter Blog-Artikel).

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