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June 20th, 2013

Manche Analysten sprechen von der größten Blase in der Geschichte der Geldveranlagung. Jahrelang flohen Investoren vor den Risiken der Aktienmärkte in die vermeintlich sicheren Anleihen (bzw. in Fonds oder Lebensversicherungen, die hauptsächlich in Anleihen investieren). Man suchte die staatliche Sicherheit und die Sicherheit der fixen Verzinsung. Je mehr die Staaten jedoch weltweit ihren Schuldenstand erhöhten, desto mehr mussten die Anleihenkurse durch Käufe der Notenbanken gestützt werden, um die Zinsen niedrig zu halten. Diese Käufe dürften noch zumindest ein bis zwei Jahre so weiter gehen.

Aktien hingegen galten seit den großen Einbrüchen an den Börsen als riskant, ja man verunglimpfte Investoren in Aktien und Aktienfonds sogar als Zocker, ohne zu beachten, dass deren Gelder zumindest in Unternehmen der realen Wirtschaft investiert waren.

In letzter Zeit aber denken mehr und mehr Marktbeobachter darüber nach, was danach kommt. Was, wenn die Notenbanken ihre Kaufprogramme einstellen, was wenn die Wirtschaft tatsächlich anspringt und die Inflation und die Zinsen steigen? Folge wäre eine Flucht aus den Anleihemärkten, die zu massiven Kurseinbrüchen führen könnte. Andererseits könnte dies zu einer Renaissance bei Aktien führen.

Bereits im Dezember 2010 erinnerte zum Beispiel Friedrich von Metzler vom Bankhaus Metzler, dass in der großen Inflation der 20er-Jahre “viele Stiftungen, die damals nicht in Aktien und Immobilien investiert waren, mit vermeintlich mündelsicheren Anleihen ihr komplettes Vermögen verloren”. Auch wenn es diesmal nicht so schlimm wird, sollten Anleger rechtzeitig über eine Änderung ihres Anlagenmix nachdenken und vermehrt auf Sachwerte (Immobilien, Aktien, Private Equity) setzen.

Im Moment könnte uns noch ein weiterer, zyklischer Crash an den Aktienbörsen bevorstehen. Sollte es dazu kommen, wäre dies eine ideale Kaufgelegenheit für alle, die rechtzeitig die Pferde wechseln wollen.

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